Dienstag, 4. August 2015

Volksbegehren gegen Massentierhaltung

Soeben erscheint ein Artikel in der "Märkischen Allgemeinen", wonach es ein "Aktionsbündnis Agrarwende in Berlin-Brandenburg" gibt, das ab 15. Juli 2015 ein Volksbegehren gegen Massentierhaltung in Brandenburg initiiert hat (MAZ, 4.8.15; s.a. MAZ 7/2015). Bis 14. Januar 2016 sollen 80.000 Stimmen gesammelt werden. Schon letztes Jahr sind in einer ähnlichen "Volksinitiative", die von allen Parteien des Landtags Brandenburg gelobt worden ist, 34.000 Stimmen gesammelt worden. Und die Parteien des Landtages haben dann trotzdem gegen die Initiative gestimmt! Zitat von der Seite "Volksbegehren gegen Massentierhaltung":
“Nachdem unsere Forderungen mittlerweile auch vom wissenschaftlichen Beirat der Bundesregierung für Agrarpolitik in der Tierhaltung bestätigt werden, gibt uns das zusätzlichen Aufwind” sagte Jochen Fritz, Biobauer aus Werder und Initiator des Volksbegehrens. “Es wird immer deutlicher, es bedarf einer baldigen Systemänderung in der jetzigen Nutztierhaltung, die aktuelle Tierhaltung erfährt bei Verbrauchern keine Akzeptanz mehr. Hier muss die Politik handeln und nicht auf den Markt verweisen.”
Dieser Jochen Fritz hat sich auch außerordentlich enttäuscht geäußert über die Fraktion der SPD und der Linken im Brandenburger Landtag (RBB 4.3.2015, s.a. RBB 15.7.2015).

Der BUND hat eine Zusammenstellung aller Anlagen von Massentierhaltung im Land Brandenburg ins Internet gestellt (pdf). Das Milchgut Bahnitz ist darin als Milchviehanlage mit 2638 Tieren verzeichnet. In der Tabelle gibt es nur ganz wenige Milchviehanlagen, die mehr Tiere umfassen (und zwar nur: Blankenfelde-Mahlow 4.248, Groß Pankow 4.100, Prenzlau 3.600, Hirschfeld 2.700). Die über 100 anderen Milchviehanlagen im Land Brandenburg haben weniger Tiere als das Milchgut Bahnitz, zumeist unter 1000. Das Milchgut Bahnitz gehört also zu den fünf größten Milchviehanlagen des Landes Brandenburg. Der BUND stellt auf der genannten Internetseite auch sonst Materialien zur Unterstützung des Widerstandes vor Ort zusammen. Es gibt " Hinweise für die Erhebung von Einwendungen" und es heißt dort zum Beispiel (pdf):
Da die Luftbelastung durch industrielle Massentierhaltung sehr hoch ist, ist eine Anfrage zur Übermittlung von Winddaten für den betroffenen Standort sehr sinnvoll.

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