Samstag, 22. August 2015

Impressionen aus Bahnitz an der Havel

Hinter dem Dorf (Mai 2008)
Dieser Blogbeitrag verfolgt lediglich den Zweck, einige - reichlich willkürliche - Bild-Impressionen von Bahnitz an der Havel zu geben.

(Mai 2008)

Blick zu einer Außenanlage des Milchgutes Bahnitz (Mai 2008)

Blick Richtung Milower Berge (Mai 2008)

Dorfstraße von Bahnitz (Mai 2008)

Blick Richtung Kützkow (Mai 2008)

An der Havel (Mai 2008)

Blick Richtung Premnitz mit Außenanlage des Milchgutes Bahnitz (Mai 2008)

Worpswede in Bahnitz (Mai 2008) - Dieser Blick würde durch die Silos verbaut

Ein Bauernhof als Familienbetrieb im benachbarten Möthlitz (Mai 2008)

Milchtransport vom Milchgut Bahnitz kommend (Mai 2008)

Ein Bauernhof als Familienbetrieb im benachbarten Möthlitz (Mai 2008)

Gutspark Möthlitz (Mai 2008)
Die Havel bei Bahnitz (April 2013)

Die Havel bei Bahnitz (April 2013)


Die Havel bei Bahnitz (April 2013)
Blick auf Außenanlage des Milchgutes Bahnitz (Juli 2013)

Dienstag, 4. August 2015

Volksbegehren gegen Massentierhaltung

Soeben erscheint ein Artikel in der "Märkischen Allgemeinen", wonach es ein "Aktionsbündnis Agrarwende in Berlin-Brandenburg" gibt, das ab 15. Juli 2015 ein Volksbegehren gegen Massentierhaltung in Brandenburg initiiert hat (MAZ, 4.8.15; s.a. MAZ 7/2015). Bis 14. Januar 2016 sollen 80.000 Stimmen gesammelt werden. Schon letztes Jahr sind in einer ähnlichen "Volksinitiative", die von allen Parteien des Landtags Brandenburg gelobt worden ist, 34.000 Stimmen gesammelt worden. Und die Parteien des Landtages haben dann trotzdem gegen die Initiative gestimmt! Zitat von der Seite "Volksbegehren gegen Massentierhaltung":
“Nachdem unsere Forderungen mittlerweile auch vom wissenschaftlichen Beirat der Bundesregierung für Agrarpolitik in der Tierhaltung bestätigt werden, gibt uns das zusätzlichen Aufwind” sagte Jochen Fritz, Biobauer aus Werder und Initiator des Volksbegehrens. “Es wird immer deutlicher, es bedarf einer baldigen Systemänderung in der jetzigen Nutztierhaltung, die aktuelle Tierhaltung erfährt bei Verbrauchern keine Akzeptanz mehr. Hier muss die Politik handeln und nicht auf den Markt verweisen.”
Dieser Jochen Fritz hat sich auch außerordentlich enttäuscht geäußert über die Fraktion der SPD und der Linken im Brandenburger Landtag (RBB 4.3.2015, s.a. RBB 15.7.2015).

Der BUND hat eine Zusammenstellung aller Anlagen von Massentierhaltung im Land Brandenburg ins Internet gestellt (pdf). Das Milchgut Bahnitz ist darin als Milchviehanlage mit 2638 Tieren verzeichnet. In der Tabelle gibt es nur ganz wenige Milchviehanlagen, die mehr Tiere umfassen (und zwar nur: Blankenfelde-Mahlow 4.248, Groß Pankow 4.100, Prenzlau 3.600, Hirschfeld 2.700). Die über 100 anderen Milchviehanlagen im Land Brandenburg haben weniger Tiere als das Milchgut Bahnitz, zumeist unter 1000. Das Milchgut Bahnitz gehört also zu den fünf größten Milchviehanlagen des Landes Brandenburg. Der BUND stellt auf der genannten Internetseite auch sonst Materialien zur Unterstützung des Widerstandes vor Ort zusammen. Es gibt " Hinweise für die Erhebung von Einwendungen" und es heißt dort zum Beispiel (pdf):
Da die Luftbelastung durch industrielle Massentierhaltung sehr hoch ist, ist eine Anfrage zur Übermittlung von Winddaten für den betroffenen Standort sehr sinnvoll.

Sonntag, 2. August 2015

Was wäre anders, wenn das Milchgut Bahnitz ein Biohof wäre?

Ein erster kritischer Blick auf Massentierhaltung

Es gibt Alternativen ...
Soweit bekannt, werden auf dem Milchgut Bahnitz keine Bioprodukte produziert. Und es darf durchaus die Frage gestellt werden, ob das noch zeitgemäß ist. Zumal in Zeitungsberichten zu lesen ist, dass die Biobranche boomt und die konventionelle Konkurrenz in vielen Bereichen schon überflügelt hat (Fr. Rdsch., 18.4.2014). Da das Milchgut Bahnitz über mehr als 5.000 Hektar Fläche verfügt (wie man hört), wird es auch die Voraussetzung dafür besitzen, Bioprodukte produzieren zu können, da diese nach der Meinung von Experten aus einem "geschlossenen Betriebskreislauf" heraus produziert werden sollen (das heißt ohne umfangreichen Zukauf von Tierfutter).

Und vor diesem Hintergrund kann vielleicht auch danach gefragt werden, was sich an der Produktion im Milchgut Bahnitz ändern würde, wenn die dort produzierte Milch und das dort produzierte Fleisch das Biosiegel erhalten sollten. Und ob auch dann noch die geplante Erweiterung mit dem Silobau Sinn machen würde. Wie unterschiedlich aber noch unter Bio-Experten die Meinungen und Einschätzungen sind, geht aus den folgenden Ausführungen hervor (Fr. Rdsch., 18.4.2014):
Am weitesten gehen die Vorschriften der knapp 1500 Demeter-Höfe, wie das Beispiel Milchkuh-Haltung verdeutlicht: Als einziger Verband untersagt Demeter das Entfernen der Hörner, auch genetisch hornlose Rinder sind nicht zugelassen. (...) Bioland, der mit fast 5800 Betrieben größte Verband, empfiehlt überdies die Haltung hornloser Züchtungen. (...) Während die Ökoverordnung Tiertransportwege nicht begrenzt und lediglich den Einsatz von Beruhigungsmitteln und Stromstößen verbietet, gilt bei Demeter eine Entfernung von 200 Kilometern zum Schlachtbetrieb als Höchstgrenze. (...) Lebensmittelexperte Waskow warnt gleichzeitig davor, allein von vorgeschriebenen Standards auf die artgerechte Tierhaltung zu schließen: „Ganz viel hängt vom einzelnen Landwirt ab: Es gibt auch konventionelle Viehbetriebe mit wirklich guten Haltungsbedingungen und umgekehrt Bio-Höfe, die wirklich nur Vorschriften einhalten, ohne dass die Tiere sich dort wohl fühlten.“ Für die artgerechteste Haltung stünden die Neuland-Betriebe. Die aber zählen wegen des konventionellen Futters - gar nicht zur ökologischen Landwirtschaft.
Wie ist unter solchen Aspekten die Tierhaltung auf dem Milchgut Bahnitz zu bewerten? Auf der Internetseite des "Bundes ökologischer Lebensmittelhersteller" ist zu erfahren:
Während es für konventionell gehaltene Milchkühe und Mastbullen keine speziellen Rechtsvorschriften gibt, müssen Bio-Rinder regelmäßigen Auslauf erhalten und dürfen nur in Ausnahmefällen in kleinen Betrieben, in denen Weidegang oder regelmäßiger Auslauf gewährt wird, in Anbindeställen gehalten werden.
Könnte das Milchgut Bahnitz vor solchen Standards bestehen? Soweit auf den ersten Blick übersehbar, treffen die kritischen Betrachtungen der "Albert-Schweizer-Stiftung für unsere Mitwelt" über die Massentierhaltung von Milchkühen größtenteils auch auf das Milchgut Bahnitz zu. Der Wikipedia-Artikel zu "Biosiegel" macht deutlich, worauf es den Experten bei der Milchkuh-Haltung in diesem Zusammenhang ankommt:
Stallfläche 6 qm, Außenfläche 8 qm, maximal 2 Milchkühe pro bewirtschafteten Hektar und Jahr
und zusätzlich auf Demeter-Höfen:
Enthornung ist nicht zulässig, hörnertragende Rassen sind für Milchvieh vorgeschrieben, genetisch hornloses Milchvieh ist nicht erlaubt.
Wir möchten also fragen, ob die derzeitige Entwicklung der Tierhaltung auf dem Milchgut Bahnitz in die richtige Richtung läuft. Ob sie noch dadurch gefördert werden sollte, dass eine Baugenehmigung für Erweiterungen dieser Wirtschaftsweise erteilt werden. Nach diesem kleinen Rundblick in die Literatur neigt man jedenfalls fast dazu, der genannten "Albert Schweizer-Stiftung" zuzustimmen, wenn sie schreibt:
Was können Sie tun? Wenn sie die oben beschriebenen Zustände nicht unterstützen möchten, dann wählen Sie pflanzliche Alternativen zu Milch, Käse, Joghurt, Quark und Butter. Erste Tipps dazu erhalten Sie bei unserer "Vegan Taste Week".
Auf der genannten Internetseite "Vegan Taste Week" werden als "Alternativen zu Milchprodukten" unter anderem genannt: Hafer-, Reis-, sowie Sojareisgetränke, Sojajogurth, Soja- und Reisschlagcreme, außerdem Margarine und vieles andere. Erstaunlich, was es da alles schon für Alternativen gibt. Es wird Sinn machen, sich das alles noch einmal genauer anzusehen.

Die Vorfahren manches Bahnitzers hatten jeder auf seinem Hof bis 1953 ihre 10 bis 15 Kühe im Stall stehen, von denen jede ihren eigenen Namen hatte. Diese Zeiten sind wohl schon lange vorbei. Aber ist es wirklich nur "Agrarromantik", wenn man das Gefühl hat, dass das in mancherlei Hinsicht bessere Zeiten waren?

Geplanter Bau von 22 Meter hohen Silo's in Bahnitz

Auf diesem Blog sollen einige aktuelle Informationen eingestellt werden zur Entwicklung des Dorfes Bahnitz an der Havel, gelegen im Westhavelland, genauer im Milower Land. 

Abb. 1: Märkische Allgemeine Zeitung, 22.5.15
Aktueller Anlass für die Einrichtung dieses Blogs sind die Pläne eines Silo-Bau's durch das Milchgutes Bahnitz, der fünft größten Milchviehanlage des Landes Brandenburg, über die in der "Märkischen Allgemeinen Zeitung" vom 22. Mai 2015 und im "Preußen-Spiegel" vom 24. Mai 2015 berichtet worden ist (s. Abb. 1 bis 4).

Abb.2: Märkische Allgemeine Zeitung, 22.5.15
Das Milchgut Bahnitz hat 65 Mitarbeiter, die 2.500 Kühe betreuen. 

Abb. 3: Preußen-Spiegel, 24.5.15
Die Silo's werden schon allein durch ihre Höhe das Dorfbild verändern, ebenfalls das Landschaftsbild rund um Bahnitz.

Abb. 4: Preußen-Spiegel, 24.5.15
Auf der Ortsbeiratssitzung, über die in diesen beiden Zeitungsartikel berichtet wurde, haben sich keine kritischen Stimmen zu diesen Bauplänen gemeldet. Viele betroffene Anwohner hatten an dieser Sitzung aber nicht teilgenommen. Und verschiedene Teilnehmer äußerten sich während der Ortsbeiratssitzung auch noch nicht, da ihnen die Pläne zu neu waren.

"Unverbaubare Südlage"?

Inzwischen haben mehrere Anwohner bei der Gemeinde Milower Land und beim Landkreis Havelland schriftlich Widerspruch gegen diesen Silobau eingelegt, andere Bahnitzer haben sich mündlich beim Gemeindeamt über diese Neubaupläne informiert und dort auch ihre Kritik an diesen vorgebracht.

Schon 2005 hatte es eine Auseinandersetzung gegeben um die damalige Erweiterung des Milchgutes um neue Ställe und den Bau einer Biogasanlage. Beides wurde damals erst genehmigt, nachdem den dort benachbarten Grundstücken von dem damaligen Bürgermeister Peter Wittstock schriftlich eine ansonsten und weiterhin "unverbaubare Südlage" zugesichert worden war.

Es ist also der dringende Wunsch der Anlieger und vieler Bahnitzer, dass Alternativen zu dem geplanten Silobau so ernsthaft wie nur immer möglich geprüft werden.